Ich frage mich manchmal, ab wann du es in Erwägung zögest, ein Verhaltensmuster zu hinterfragen.
Du kannst mir nicht erzählen, dass keine Gründe im Universum zu finden sein könnten, durch die du die Mühen auf dich nehmen würdest, über etwas nachzudenken.

Du isst Fleisch. Okay, soweit normal. Der heutige Durchschnittsmensch in dieser Gegend isst nun mal Fleisch. Das ist normal und in Ordnung. Denn er hat es so gelernt.

Aber wer sich weigert, dieses Verhalten zu hinterfragen, obwohl er oder sie Anzeichen dafür sieht, dass es relevant sein könnte, handelt stark fahrlässig.

„Ich mag Fleisch zu sehr“ kann nur von jenen behauptet werden, die pauschal nicht bereit sind, überhaupt darüber nachzudenken.
Wenn du diese Aussage schon einmal benutzt hast, dann sei dir darüber im Klaren, dass dort schon eine aktive Verharmlosung jeglicher potentieller Gründe für den Verzicht drin steckt.
Und das, obwohl du dich wahrscheinlich noch keine fünf Minuten mit dem Gedanken befasst hast.

Du behauptest damit, es gäbe keine relevanten Gründe, den Konsum zu überdenken, geschweige denn zu unterlassen.
Der Standpunkt ist vielleicht bequem, aber er ist nicht vernünftig.
Auch wenn du es nicht hören willst: Dein Verhalten nennt man dann „Ignoranz“.

Du musst verstehen, dass diese „Einstellung“ sehr fatal ist, wenn man bedenkt, welch Relevanz die Thematik in Wirklichkeit besitzt.

Stell dir vor, der Umstand wäre, dass ein Mensch, den du gern hast, stirbt, wenn du Fleisch isst.
Und schon wird klar, die Aussage „Ich mag Fleisch zu sehr“ hat einen ganz bitteren Beigeschmack.

Dir muss bewusst werden, dass „zu sehr mögen“ keine Rechtfertigung ist, sich nicht mit einer Thematik auseinanderzusetzen.

Warum möchtest du all denen, die auf tote Tiere verzichten nicht zugestehen, dass sie das aus Gründen tun?
Glaubst du, wir sind alle so anders als du?

Viele liebten Fleisch und kamen dennoch zu dem Schluss, dass es den Genuss nicht wert ist.
Sind das in deinen Augen Verrückte?

Was, wenn du gar nicht so verschieden zu ihnen bist?

Der einzige Unterschied?
Sie haben sich eine Meinung dazu gemacht.

Es gibt keine Möglichkeit, sich dieser Frage zu entziehen, wenn man den Konsum von Fleisch aktiv auslebt.

Zu den Fragen, die du dir zu stellen in der Pflicht bist, gehören mindestens folgende:

  • Was hältst du von Tierquälerei?
  • Was hältst du von Umweltzerstörung?
  • Was hältst du von Welthunger?
  • Warum zum Eimer würdest du deine Katze nicht essen, aber ein Schwein schon?
  • Und ist es nicht die Doppelmoral in ihrer reinsten Definition, wenn du das Schlachten von Hunden als blöd empfindest, während du ein totes Schwein, Kalb oder Huhn auf dem Tisch liegen hast?

Mache doch bitte keine Aussagen über die Gründe für den Verzicht auf Tierprodukte, oder deine vermeintliche Unbereitschaft dazu, wenn du dir nicht in Selbstehrlichkeit diese Fragen beantwortet hast.

Vielen Dank für dein Verständnis!