„Es reicht, wenn wir weniger und bewusst Fleisch essen und wissen, wo es herkommt.“

Wenn es doch so einfach wäre.
Gefühlt jede zweite Person erzählt mir das und zählt sich selbst zu jenen, die es in dem Sinne richtig machen.

Warum aber ist die Welt trotzdem kein Stück besser?
Entweder begegne ich bei diesem Themenbereich sehr oft falschen Selbsteinschätzungen, oder ich treffe zufällig genau die zwei Prozent, dass die Anfrage nach Biofleisch repräsentieren.

Aber selbst wenn es 100% wären, die Biofleisch äßen, so wäre ich nicht zufrieden.

Ich möchte es gar nicht so kompliziert machen, denn abgesehen von Sozialisation und der somit unfassbaren Macht der Normalität des Fleischkonsums, ist das Thema super einfach.

Wir haben ein Individuum, das uns im Sinne der grundlegenden Interessen und der Empfindungsfähigkeit sehr ähnlich ist.
Emotionen wie Angst, Freude, Neugierde und gar Freundschaft sind nichts Menschenexklusives. Es gibt nicht einmal gute Gründe, weshalb sich solch fundamentale Emotionen in ihrer Intensität unterscheiden sollten.

Und Bedürfnisse nach Zuneigung und Interesse an Freiheit und Unversehrtheit ist doch so selbstverständlich etwas, das auch die von uns ausgebeuteten Tiere besitzen.

Das sollte es so verdammt einfach machen, sich einzugestehen, dass wir unvorstellbares Unrecht tun, wenn wir diese Individuen einsperren und töten, um uns unser so heiliges Schinkenbrot zum Frühstück nicht abgewöhnen zu müssen.

Wir dürfen Individuen nicht als Produktionsmittel einsperren, nur weil sie vielleicht nicht unsere Sprache sprechen können.

Und wer über seine eigene Bequemlichkeit hinweg sehen kann und dieses Unrecht im Kern erkennt, wird niemals auf die Idee kommen, dass ein halber Quadratmeter mehr Platz diese Ausbeutung legitimieren könnte.

Wenn wir einen Spagat versuchen zwischen „Ich respektiere empfindungsfähige Lebewesen“ und „Ich will nichts ändern“, kann da nichts Gescheites bei herauskommen.
Denn um Tiere zu respektieren, MÜSSEN wir einiges ändern.

Ein Kompromiss in Form von „Ich finde es eigentlich doof, wenn du auf engstem Raum eingesperrt bist und dann getötet wirst, also hast du hier einen Ball zum Spielen.“, ist leider ein fauler Selbstbetrug.

Vielleicht glauben Menschen sich das und können dann wieder mit gutem Gefühl weiterleben, weil sie denken, etwas Richtiges zu tun.
Aber die Kuh, die ihr kurzes Leben eingesperrt auf das Messer wartet, kann es nicht.

Es ist also eigentlich ganz einfach:
Es ist falsch, nichtmenschliche (oder menschliche) Tiere auszubeuten, sie einzusperren und zu töten, egal, ob sie einen halben Quadratmeter mehr oder weniger Platz haben.

Also lasst uns damit aufhören!

Ich muss es leider sagen:
Das Mindeste, was wir tun können, ist eben dieses Unrecht nicht zu unterstützen und vegan zu leben.