Wir Menschen setzen uns zusammen und wollen entscheiden, ob betäubungslose Kastration von Ferkeln weiterhin erlaubt bleiben soll.
Das Aufschneiden und Herausreißen der Hoden von Ferkeln wird bei vollem Bewusstsein durchgeführt. Als Vorgeschmack auf das Leben, das sie als Wesen führen müssen, die als “Nutztiere” definiert sind.
Nachdem diese frisch geborenen Schweine also ihre Hoden herausgerissen bekommen hatten, dürfen sie sich in einem Gefängnis einiger Quadratzentimeter erholen, in dem sie schließlich den Rest ihrer Tage in ihren eigenen Exkrementen stehend verbringen dürfen.
Bis sie letztendlich durch einen Stromschock benommen an ihrem Hinterfuß kopfüber hochgezogen werden, und ihnen eine Klinge die Halsschlagader durchtrennt.
Und die Vertreter*innen unserer Spezies sitzen in ihren Maßanzügen an einem runden Tisch im Warmen und überlegen, ob das Herausreißen der Hoden weiterhin ohne Betäubung stattfinden soll.
Während unsere größten Sorgen sind, ob die Erörterung der Thematik pünktlich losgeht, damit wir rechtzeitig zum familiären Abendessen wieder zu Hause sind, hallen die Schreie durch die Tötungsfabriken und die stille Verzweiflung durch die düsteren, stinkenden Lager.
Bis diese verzweifelten Tiere letztendlich auf den Tellern jener liegen, die am Nachmittag noch darüber debattiert haben, ob das abgeschlachtete Tier, dessen vor ihnen liegendes Körperteil gerade mit einer liebevoll zubereiteten Soße übergossen wird, die Hoden in seiner Kindheit mit oder ohne Betäubung herausgerissen bekommt.
Und wie wir Menschen so sind, bleibt diese Praxis als repräsentativer kleiner Teil unserer Tierausbeutung weiterhin bestehen.
Denn das Tier als Individuum wird nie in unseren Rechnungen berücksichtigt.
Nicht von den Politiker*innen, nicht von der Landwirtschaft und nicht von den Konsumierenden.
Es wird Zeit, dass jeder Mensch sich eingesteht, dass sich absolut gar nichts ändert, wenn er*sie nicht bereit ist, sich zu ändern.
Und wer sich, wie so ziemlich alle Menschen, im Laden stehend immer wieder zu einem Griff nach toten Tierteilen entscheidet, wird stets mitverantwortlich für dieses Leid unfassbaren Ausmaßes bleiben.
Und diese Verantwortung wird auch nicht dadurch aufgehoben, dass man sich, statt es einfach zu unterlassen, über die blöden, militanten Veganer*innen beschwert, weil sie wollen, dass das Tierleid endet. Zu Fordern, dass Veganer*innen emotional erkalten oder ignoranter werden, wird kaum einen positiven Einfluss auf die Welt haben.
Ich fordere das Unterlassen des Bezahlens dieser Praktiken, denen empfindungsfähige Wesen milliardenfach zum Opfer fallen.
Streicht Eier, Milch/Käse und Fleisch bitte von euren Einkaufslisten!