Alle träumen von Weltfrieden, aber jede*r hält ihn für unerreichbar. Dennoch ist man sich einig, dass es gut wäre, danach zu streben.
Wenn du dir diese perfekte Utopie vorstellst, in der alle Menschen friedlich miteinander leben,
ist das dann eine Welt, in der wir trotzdem noch Tiere versklaven, essen, ausnutzen und einsperren?
Zählst du das zu „Frieden“?
Jede*r trägt seinen Teil zu einer besseren Welt bei. Niemand möchte Krieg. Doch das grausamste Morden nennen wir nicht „Krieg“, weil die Opfer so schwach sind, dass es keine Schlacht geben kann. Nur das Schlachten. Still für unsere Ohren, in Hallen, die die Schreie isolieren, werden sie vernichtet.
Unzählige unschuldige Wesen. Jedes Jahr, jeden Monat, jede Stunde, jede Sekunde.
Aber wir nennen es nicht „Krieg“. Und deshalb können wir es als Teil des Friedens akzeptieren.
Ein Frieden, in dem leise gemordet wird.
Wir nennen es nicht „Krieg“, weil es einseitig ist. Die Opfer tun uns nichts, taten uns nie etwas, und wollen uns nichts tun. Aber wir schlachten sie ab.
Deshalb muss man es nicht „Krieg“ nennen. Wir nennen es seelenfriedlich „Essen“.
Was verstehen wir unter dem Begriff „Frieden“? Warum fangen wir nicht bei uns selbst damit an, und verschonen unschuldige Wesen? Warum sind wir stattdessen so blind für die Leichenberge auf unseren Tellern?
Ist Frieden damit vereinbar? Wir können beim Essen lächeln. Weil es uns gut geht, weil wir die Schreie nicht hören müssen und weil wir das, was auf unseren Tellern liegt nicht als ehemaliges Individuum respektieren. Wir liegen nicht selbst auf dem Teller, wir wissen meist nicht mal wie das „Essen“ gelebt hat. Aber wir wollen es auch nicht wissen, und wir wollen uns nicht hineinversetzen.
Kann man irgendeinen Zustand als „friedlich“ bezeichnen, in dem Individuen so ausgeblendet werden, dass sie still und leise massenhaft getötet werden können, ohne dass auch nur irgendjemand „aber“ sagt, oder gar bei einem „aber“ zuhört?
Frieden ist nicht mit Gewalt vereinbar.
Frieden ist nur dann möglich, wenn jede*r friedlich is(s)t.