Wenn die Menschen, die mir wichtig sind, das Töten und Nutzen von unschuldigen Wesen als unausweichliches Dogma akzeptieren und verteidigen, dann schmerzt das sehr.

Wenn sogar jene, die verstehen, dass Tiere Bedürfnisse haben und ohne Leid und Schmerz existieren können sollten, das „qualfreie Töten“ wie ein unantastbares Naturgesetz sehen, dann schwindet die Hoffnung.

Wenn mir Menschen nahe stehen und ich mit der Zeit alles dazu gesagt habe, was ich sagen kann, dann bin ich Hilflos.
Nicht so Hilflos, wie viele andere Individuen, die eine Klinge vor ihrer Kehle haben, aber Hilflos genug, um nichts daran ändern zu können.

Wer, wenn nicht diese wunderbaren, empathischen Menschen kann sich für sie einsetzen?
Wie sollen Menschen jemals das Töten ablegen, wenn es die tollsten und verständnisvollsten von ihnen nicht ändern wollen?

Wenn auch die Personen, die den Tod schon von ihrer Speisekarte gestrichen haben und sogar versuchen, weiteren Konsum, der mit Leid zusammenhängt, zu vermeiden, lediglich für sich selbst handeln, kann die Welt sich nicht ändern.

Wer, wenn nicht solche Menschen machen sonst den Mund auf? Wer soll dann für die Stimmlosen sprechen?

In den Momenten, wenn ich selbst bei den Menschen, die mir viel bedeuten, nichts sagen kann, um sie vom aktiven Kampf gegen unnötiges Töten zu überzeugen, obwohl sie so nah am Verständnis von Tierrechten sind, wie kaum andere, ist die Welt dunkel.

Wie kann ich dann hoffen, dass der Schmerz der Welt irgendwann nachlässt?
In diesen Momenten spüre ich kälteste Einsamkeit, tiefste Hoffnungslosigkeit und unerträglichen Frust.

Wenn nicht mal ich es schaffe, in angemessenem Maße hinauszugehen und Freiheits- und Lebensrecht für alle zu fordern. Und wenn ich es auch nicht schaffe, Menschen so zu erreichen, dass diese sich ausreichend über das Töten empören, was soll sich dann ändern?

Wenn der Alltag so mächtig ist, dass er von den wirklich wichtigen Dingen ablenkt, wenn die Normalität so akzeptiert ist, dass sich nicht an ihrer Brutalität rütteln lässt, wenn Menschen stumm sind, weil sie es nicht gut ertragen, anzuecken, dann steht die Welt still.

Nur die durch Klingen, Strom und Bolzenschussgeräte ausgelösten Schmerzensschreie sowie die Verzweiflung der Kind-entraubten Kühe, das Brummen der Schreddermaschinen, in die die ahnungslosen Küken stürzen, hallen ungehört durch dunkle Fabriken.

Jede Sekunde, jeden Tag, jedes Jahr. Und sie enden nicht.

Auch meine Tränen halten die Messer nicht auf, euch eure Leben zu nehmen.
Stünde ich daneben, ich fiele flehend auf die Knie um das Töten zu verhindern.

Aber ich sehe es nicht. Niemand sieht das.

Es tut mir leid.