Jedes Mal, wenn herauskommt, wie ich mich ernähre – es ist nicht so, dass ich es oft zu verbergen versuche – ist die Reaktion identisch:

Ich könnte das nicht!

Natürlich könntest du das nicht! Es ist ja auch total schwierig und anstrengend und nicht so lecker und sowieso ungesund und man bekommt Haarausfall und verliert seinen Humor.

Nein mal im ernst, man muss sich ja nichts vormachen. Es erfordert schon die Bereitschaft, einen gewissen Mehraufwand bezüglich seiner Ernährung zu leisten.

Aber denkt ihr denn, dass alle Veganer*innen statt mit „ich könnte das nicht“ wie folgt reagiert haben:

„Du ernährst dich vegan? Das ist ja cool! Mir gehen die ganzen leckeren Milch- und Eiprodukte sowieso schon immer auf die Nerven. Und diese große Auswahl im Supermarkt überfordert mich total. Ich wünschte, ich würde nicht ständig die absolut freie Auswahl haben und mir immer extra Gedanken machen müssen, was ich essen könnte, wenn ich unterwegs bin. Es wäre ein Traum, wenn ich als Gast das mir vorgesetzte Essen oft ablehnen müsste oder eigene Verpflegung für Feiern zu organisieren hätte. Aber das aller coolste ist, sich oft missverstanden zu fühlen oder ewig die gleichen witzigen Sprüche hören zu können!
Ich kann mir gerade nichts Schöneres vorstellen, als direkt ab jetzt vegan zu leben!“

DAS wäre doch mal eine Reaktion, die überraschen kann!

Veganer*innen werden vegan, weil es die Mindestvoraussetzung für einen fairen Umgang mit Tieren und Umwelt ist.
Es geht nicht darum, daraus Vorteile zu ziehen, es geht nicht um dich, es geht darum, richtig zu handeln. Es geht um die Tiere.
Wer hat denn die Tiere gefragt, ob sie das könnten? Oder ist es da plötzlich egal?

Und dass Veganismus so viele persönliche Vorteile hat und das Leben oft bereichert, ist im Grunde Glück, aber es sollte nicht der Grund sein, wieso man auf Gewalt verzichtet.

Es ist ganz einfach das Mindeste, was wir tun müssen.