Wenn ich zu dir käme und wir nicht denken, dass wir auf verschiedenen Seiten stünden. Wenn ich frisch entsetzt wäre, über Dinge, die ich erfahren hätte, die mir zuvor nicht bewusst waren, und unser Wissensabstand somit so klein wäre, dass wir die Konsequenzen noch gemeinsam ziehen könnten.
Wenn du mich sympathisch fändest, und bereit wärst mir zuzuhören. Wenn auch ich dir schon mein Ohr geliehen hätte, und wir uns somit als Team sehen würden. Wenn ich die frisch erfahrenen Informationen mit authentischem Entsetzen, und nicht als Vorwurf rüberbringen könnte.
Wenn du bereit wärst, deine eigene Verwunderung zu zeigen, und dich nicht abheben müsstest, in dem du mir Naivität unterstellst. Wenn also auch du ehrlich auf das reagieren könntest, was ich sagen würde.
Dann könnten wir kommunizieren.

Dann würde ich dir von dem erzählen wollen, was ich gehört habe, und dich würde es interessieren. Dann würde ich fragen, ob du das wusstest, dann würdest du sagen, du hättest nie darüber nachgedacht und ich würde das erwidern.

Ich würde dir erzählen von den Kühen und der Milch, von den Eiern und den Küken, von den Schweinen und dem Fleisch. Du würdest meinen Worten folgen können, ich würde dich fragen, ob das stimmt. Du würdest es für möglich halten. Du würdest auch erzählen von dem, was du mal gehört hast. Du würdest mir von den Nerzen und dem Pelz erzählen, von den Kaninchen und der Kosmetik, von den Affen und der Grundlagenforschung.

Wir würden uns unterhalten über alles, was wir gehört haben, wir würden uns zuhören, uns gemeinsam darüber empören. Uns würden die Abgründe der Welt erneut bewusst.

Wir stünden beide den Grausamkeiten gegenüber. Zusammen blickten wir auf die Welt.

Und dann?
Dann wären wir bereit, im Rausche der frischen Empörung und dem Verlangen nach Gerechtigkeit. Und wir wären uns einig:
„Nicht mit uns!“