Ostern als atheistischer Tierrechtler.
Ostern ist die Zeit, wo es diesen Tag gibt, an dem ich nicht feiern gehen darf.
Nicht, dass ich sonst oft feiern gehen würde, aber an diesem einen Tag, hätte ich doch wirklich Lust gehabt.
Aber natürlich darf man das untersagen. Wir sind ja schließlich erst im 21. Jahrhundert.
Wir wissen quasi erst seit gestern, wie man Feuer macht.
Da dürfen wir natürlich nichts überstürzen, und sollten aus Vorsicht vor eine*r allmächtige*n Diktator*in mit der Macht über ewige Folter, an dem einen Tag, an dem er*sie den eigenen Sohn umgebracht hat, lieber nicht Tanzen.
Da ist es doch nur äußerst nett von der Politik, wenn sie jene, die an der Geschichte zweifeln, trotzdem hilft, dem Himmel ein Stück näher zu kommen, in dem auch für jene dieser Zwang besteht.
Ostern ist aber auch die Zeit, in der die Hühner mehr denn je arbeiten müssen. Hühner erhalten keinen Arbeitsschutz von der Heiligkeit des Sonntags.
Wer also sieben Tage in der Woche arbeiten möchte, sollte einfach ein Huhn sein.
Ist es nicht lieb, wenn andere die eigene Arbeit so sehr Wertschätzen, dass sie sie noch verzieren und an Sträuchern aufhängen?
Da wird man doch ein bisschen neidisch.
Die ewige Gefangenschaft ist nur noch halb so wild, wenn einem bei dem Gedanken daran, wie fröhliche Menschenkinder deine Periode aushöhlen und anpinseln, warm ums Herz wird.
Und natürlich dürfte man nicht männlich geboren werden. Sonst wird man ja leider vergast oder zerschreddert, hat dann aber, sofern man an Wiedergeburt glaubt, umso eher eine zweite Chance auf das erfüllende Leben eines eierlegenden Huhns.
Und das bisschen Tod und Leid kommt nun mal vor, es ist ja nichts perfekt.
Danke, liebe Menschen, dass ihr diesen Tag nutzt, um die oft unterschätzte Arbeit der anderen Spezies wertzuschätzen.
Und Danke, liebe Politik, dass du dich um mein vermeintliches Wohlergehen nach dem Tod sorgst und mich vorsichtshalber dazu motivierst, mich an Regeln einer imaginären Allmacht zu halten!
Frohe Ostern!